Ha, ihr habt geklickt….Herzlich willkommen und danke für alles, was ihr bereits für mich getan habt. Ihr wisst ja, dass meine Suche nach einer sinnvolleren Tätigkeit anfing, als ich merkte, dass mir die Arbeit keine rechte Freude mehr machte. Da spielt wohl auch das Alter mit und das Gefühl, nicht genug zu tun für eine Zivilgesellschaft, der ich viel zu verdanken habe; vor allem aber das Empfinden, dass ich nicht im Einklang mit mir selbst sein kann, wenn ich nicht die Ärmel hochkrempele und einen Beitrag zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts hier bei uns in Belgien, in Europa leiste. Auf die Gefahr hin, offene Türen einzurennen: Da ich nicht glaube, dass wir in Europa bald wieder auf Wachstumskurs kommen, brauchen wir ein neues Modell für das Zusammenleben; bis wir es gefunden haben, dürften stürmische Zeiten auf uns zukommen, und die Älteren haben die Aufgabe, das Schiff vor dem Kentern zu bewahren, wenn sie es schon nicht schafft, die neue Richtung vorzugeben. Die junge Generation weiß sicherlich am besten, wie sie ihre Zukunft gestalten will, sie lebt ja noch länger….
Das ist ja alles schön und gut, aber wie soll man das anpacken? Ich habe das Glück, mich in hervorragender Gesellschaft zu befinden, und ihr habt mir alle geholfen, darüber nachzudenken, « wer ich bin und was ich tun möchte, wenn ich groß bin ». Wie ich wieder Freude an der Arbeit haben, mich nützlich fühlen und dazu noch ein paar ehrenwerte Euros verdienen kann (damit ich nicht jedesmal meine Frau fragen muss, wenn ich eine CD kaufen möchte, eine meiner Schwächen ☺ ☺ ☺ ☺ ). Im Lauf der vielen Gespräche mit euch wurde mir klar, dass ich keinen « richtigen Job » mit Staus, einem Supergehalt, vorgegebenen Leistungszielen und Macht über andere mehr will….ein Kapitel ist abgeschlossen. Sicherlich ein schönes Kapitel meines Lebens, das mir erlaubt hat, viele von euch kennenzulernen. Die konsequente Fortsetzung meiner Überlegungen führte dann zu der Frage « Brauche ich das eigentlich alles? »; da muss ich zugeben, dass mein schöner Audi mir ein bisschen fehlt und auch die Einladungen zu angenehmen und prestigiösen Veranstaltungen. Und am allermeisten fehlen mir meine Kollegen und Mitarbeiter…….immerhin habe ich 23 Jahre meines Lebens in diesem Unternehmen verbracht, und ich bin stolz darauf, so gut es eben ging zu seiner Entstehung, Stärkung und Dauerhaftigkeit beigetragen zu haben.
Ja, ja, ist ja gut, aber was will Olivier uns eigentlich sagen mit all diesem Geschwafel? Ich höre euch seufzen « Ich hab schließlich noch was anderes zu tun »….. aber ich nicht im Moment hihihi ☺ ☺ ☺ ☺ und das nutze ich aus, weil ich spüre, dass dieser Zustand nicht mehr lang anhalten wird!
Da der Weg das Ziel ist, sagte ich mir, beginne ich am besten mit dem ersten Schritt und stelle mich für ehrenamtliche Aufgaben zur Verfügung. Insofern werde ich mich demnächst unter der erfahrenen Leitung von Toolbox (siehe mehr unter www.toolboxh2o.org) im Rahmen meiner Kompetenzen an Initiativen zur Unterstützung kleiner, im sozialen Bereich tätiger gemeinnütziger Vereine beteiligen. Auch Ashoka (www.ashoka.org) hat mich gebeten, als Coach bei ihrem Programm Impact zur Begleitung junger sozialer Unternehmer mitzuwirken. Dann haben mich Freunde aus meiner Jugendzeit rekrutiert; der eine für den Aufbau einer Vereinigung ehemaliger Schüler der europäischen Schulen, deren einer ich selbst bin (siehe www.alumnieuropae.org ), der andere für die Entwicklung der Arbeit von Emergency in Belgien (siehe www.emergency.it). Ich danke den beiden für ihr Vertrauen und bin sicher, dass mir diese lobenswerten Initiativen viel Freude machen werden. Ich freue mich auch sehr über zwei Angebote für Teilzeitarbeit. Zum einen geht es um die Unterstützung eines mächtigen europäischen Verbands bei der Vermittlung seiner Stellungnahmen gegenüber den europäischen Behörden im Finanzbereich, und zum andern um einen Verband von Philanthropen und sozial ausgerichteten Anlegern, die meine Hilfe in verschiedenen Bereichen brauchen können. Beide Angebote entsprechen meinen Vorstellungen vom « Sinn » meines Handelns; nun wären noch die Bedingungen dieser Zusammenarbeit zu klären, da ich wegen meines vorhin erwähnten Problems mit den CDs ☺ ☺leider nicht nur ehrenamtlich tätig sein kann.
So sieht es also aus; wie ich euch schon sagte, bin ich wieder unterwegs, und das habe ich euch, eurer Aufgeschlossenheit und eurem Vertrauen zu verdanken! Mir ist klar, dass der Weg noch lang ist und ich beweisen muss, eures Vertrauens würdig zu sein. Ich bin dazu bereit.
In Freundschaft
Olivie