Ihr habt wieder geklickt….ich wollte euch nur sagen, wie gut es mir geht auf meinem neuen Weg, bevor ich für eine lange Ferienzeit in unser « Kibbutz » in Frankreich entschwinde (jawohl, vor fünfzehn Jahren haben wir zu mehreren Freunden ein großes Haus in der Dordogne gekauft – ein Paradies ☺ ☺ ☺).
Einige von euch haben sicher die Weiterentwicklung meines Profils bei LinkedIn (http://be.linkedin.com/pub/olivier-brissaud/0/923/3a9/) verfolgt; das sind die Fakten. Was wirklich zählt, mir interessanter erscheint und was ich mit euch teilen möchte, ist die Befindlichkeit dieses Menschleins auf seinem Weg, der kleine Punkt da auf der Landkarte, der sich langsam, aber sicher vorwärts bewegt; weiß er, wohin er geht, und warum? Diejenigen von euch, die ich regelmäßig sehe, wissen, wieviel Energie ich darauf verwandt habe, eine neue Richtung einzuschlagen, Dinge zu verstehen und herauszufinden, wo ich nützlich sein und mit Freude zur Verbesserung der Welt um mich herum beitragen kann. Den Werkzeugkasten, der mich bisher begleitet hat, habe ich etwas umrüsten müssen, um das neue Umfeld richtig ausmessen zu können. Auch einige Vorurteile und Clichés über den « anderen » und das, was man über den « anderen » so sagt, habe ich abgelegt. Seit einigen Monaten ernte ich nun die Früchte, die auf den Bäumen am Rande meines Weges wachsen. Der Sinn stand mir nach neuen Geschmacksrichtungen, und ich bin nicht enttäuscht worden. Mein Rucksack ist schon ziemlich voll, und inzwischen muss ich gut überlegen, ob ich erneut zugreife, wenn wieder eine attraktive Frucht lockt. Schwer wird mein Rucksack aber auch wegen der Steine, die ich sammle, um eine Brücke zu bauen. Darüber mehr in der nächsten Folge ☺ ☺ ☺. Ich danke euch allen für euer Vertrauen und eure Freundschaft.
Andererseits ist natürlich auch nicht alles nur super extra riesig. Ich fahre jetzt Bus und Straßenbahn (umweltfreundlicher und tagsüber oft schneller als das Auto) und spüre meine Mitbürger hautnäher als früher, vor allem zur Hauptverkehrszeit und bei warmem Wetter ☺ ☺ ☺, aber ich bekomme auch mehr von ihnen mit als früher am Steuer des Autos mitten im Stau. Und wißt ihr was? Manchmal stehen Leute im Bus auf und bieten mir ihren Platz an…wem ? mir ? ja, mir ☺ ah sehr freundlich, danke ☺ ☺ ☺ , sie sind natürlich sehr höflich, schön, aber mich macht es nicht jünger, gerade jetzt, wo ich mich wieder jünger fühle, voller Energie und Hoffnung, ein pubertierender Jüngling sozusagen ☺ ☺ ☺. Ernst beiseite, ich bin sehr glücklich über die Entwicklung der Dinge, meine Begegnungen, Entdeckungen und Erfahrungen.
In ein paar Wochen stelle ich Werkzeugkasten und Rucksack ab und mache mich auf in die Ferien; da werde ich dann die CDs hören, die ich mit dem Ertrag meiner ersten Rechnungen (jawoll!) gekauft habe, frühmorgens mit meiner Lieblingspartnerin Tennis spielen, mich mit meinen Pinseln und Farben (und hoffentlich auch meinem Mallehrer) unter dem Nussbaum niederlassen, für das Händel-Konzert im November üben (Judas Makkabäus, ein Oratorium, wunderschön, aber ziemlich schwer) und abends mit meinen Freunden beim Essen die Welt neu erfinden, wobei ich dann meine Ernte einbringen kann…um am nächsten Morgen mit dem gleichen Programm wieder zu beginnen. Sollte euer Weg euch diesen Sommer in den Südwesten Frankeichs führen, schaut doch bei uns herein; ihr seid herzlich willkommen, ein paar Takte Gastfreundschaft bei uns zu genießen!
Olivier Juli 2013